top of page

GESCHICHTE & GESCHICHTEN

Planalp1908.jpg
Planalp2.jpg

KURZBIO PLANALP

aufgezeichnet von Hansueli Flück, Brienz, 2. Oktober 2017

 

1911   Erbaut durch Gebrüder Huggler, Brienz (Erweiterungsbau)

1926   Verkauf an Familie Kohler, Meiringen

1939   Verkauf an Alfred Anderegg, Unterheid

1949   Verkauf an Naturfreunde Schweiz, neuer Name mit Naturfreundehaus, Alfred Anderegg  betreibt nun die Pension als Restaurant.

1958   Verkauf an Freie ev. Gemeinden der Schweiz. Neuer Name: Jugendhaus-Planalp

 

Die anfänglich gute Besetzung mit Ferienlagern lässt mit der Zeit jedoch nach, da für die Jugendlichen - und teilweise auch für die Betreuer - zuwenig Abwechslung geboten werden konnte und besonders bei schlechtem Wetter die Planalp zu abgelegen  war. Die Liegenschaft stand in der Folge während mehreren Jahren zum Verkauf.

 

2000   Um unerwünschte Aktivitäten zu verhindern, erwerben Peter Gschwend und Hansueli Flück die Liegenschaft und benennen die Liegenschaft nun Berghaus Planalp.

2007   Verkauf an Marianne Imfeld - Flück und Dres Flück

2010   Marianne und Toni Imfeld - Flück erwerben auch das Restaurant Planalp.

ZUSAMMENGETRAGENES UND ABGESCHRIEBENES ÜBER DIE PLANALP

von Rudolf Perren, Peter Wyss, Ernst Buri, Adolf Michel, Albert Streich UND aus Beiträgen zur Kulturgeschichte der GemeindeBrienz, aus dem Protokollbuch der Waldgenossenschaft

Planalp-Vorsassen und aus aufgezeichneten Erinnerungen von Hansueli Flück und T.Steiner-Bühlmann.

 

 

Auf Spurensuche

Wann erste Menschen auf Planalp wohnten ist nicht überliefert. Die erste Silbe von Planalp ist das lateinische „planus“ = eben, flach. Es ist eine Ortsbezeichnung, die an die Römer erinnert, die einst das Gebiet der heutigen Schweiz beherrschten. Es könnte sein, dass wegen der lebensfeindlichen Umständen, wie Ueberschwemmungen und Verwüstungen durch die zahlreichen Wildbäche im Talboden die Besiedlung von den Bergen herunter geschehen ist (Namen wie Hinterburg & Teiffental am Aenderberg deuten darauf hin, dass die Besiedlung dort von Oltscheren her passiert ist.) Von wo jedoch und wann erste Menschen auf der Planalp ankamen ist unbekannt, es könnten frühe Jäger auf der Suche nach Beute gewesen sein.

So wurde im Jahr 2009 zwischen Oberstaffel und dem Rothorn eine 23 x 18 mm grosse neolithische Pfeilspitze gefunden, welche aus einem fremdländischen, graugrün, leicht durchscheinenden Stein angefertigt worden war. Es ist davon auszugehen, dass zwischen 5000 und 2000 vor Christus bereits Jäger in unserer Gegend unterwegs gewesen sind. Wer war der Mensch, der dort seinen Pfeil verschossen und die wertvolle Pfeilspitze verloren hat? Brienz wurde 1146 erstmals mit dem Namen Briens in einer Urkunde erwähnt, also mit einem S am Ende, so wie wir Brienzer es noch heute aussprechen. Planalp wurde schon vor der Besiedlung durch Leute aus dem Lötschental genutzt, ob die Nutzer von Brienz herauf kamen, oder eventuell auch ganzjährig dort oben Wohnsitz hatten,  kann heute nicht mehr mit Sicherheit gesagt werden. Die Ortsbezeichnung „Husstatt“, welche auch heute noch Verwendung findet, deutet auf die Hausstätte der damaligen Bewohner hin. So soll noch im Jahr 1850 dort ein Heidenhaus  mit der Jahrzahl 1207 gestanden haben. Gemäss Bergbrief von 1305 wird vermutet, dass es Einheimische waren, die dort längst schon feste Wohnplätze, Häuser, Gäden, Speicherlein und wohl auch kleinere Kultstätten besassen.

 

Besiedelung durch die Walser

Sie waren wie der Name andeutet, zugezogene Walliser Bergbauern, welche als Leibeigene von Wallisern Feudalherren in verschiedenen höheren Berglagen des Oberlandes, aber auch in Graubünden, im Voralbergischen Walsertal, im St.Gallischen Calfeisental und anderwärts mehr oder weniger zwangsläufig angesiedelt wurden. In einem Bericht an die St. Gall. Naturwissenschaftliche Gesellschaft gibt der dortige Historiker O.Winkler folgende treffliche Schilderung über die Walser im allgemeinen: Ein gemeinsames Merkmal kommt allen ursprünglichen Wallsersiedlungen zu, sie liegen überall in „obersten wilden höhinen“ in rauhen Hochlagen, die vorher wohl nur der Alpwirtschaft dienstbar waren. Dieses  bisher mehr oder weniger unwirtliche Land hatten sie urbar zu machen. Die talnahen und fruchtbaren Gebiete waren schon früher von der einheimischen Bevölkerung besiedelt worden und boten kaum mehr viel Raum für neue Siedlungen. Erst später und nur nach und nach gelang es den sehr kinderreichen  Walser-familien mit ihrem Bevölkerungsüberschuss  auch  tiefer-gelegene  Höfe und Güter an sich zu ziehen. Die Walser sassen auf Erblehen und zahlten als einzige Abgaben an die Obrigkeit. bzw. den Lehensherren ihre Lehenszinsen, meist in Form von Käsezinsen, Ziger oder anderen Naturalgaben. Überdies hatten sie dem Landesherrn Wehrdienst zu leisten.  

 

1276 - 1308

Peter IV von Turm (Thurm) der Grossvater von Peter V von Turm-Gestelen war vermutlich der erste, der Lötschentaler im Gebiet des Lauterbrunnental und der Planalp angesiedelt hat.

 Johann von Turm-Gestelen ( Vater von Peter V ) zwang Ende des 13. Jahrhunderts die Lötschentaler- Familien den Herd ihrer Väter zu verlassen und sich in seinem neuen Besitztum auf der Planalp anzusiedeln und zu roden. ( Er war durch Heirat  seines Sohnes  mit der reichen Erbin  Elisabeth von  Wädenswil, welche viele Lehensgüter im Oberland besass in den Besitz der Planalp gelangt. )

 

1306

Einer der ältesten Kaufbriefe in deutscher Sprache ( im Staatsarchiv Bern) weist auf das Vorhandensein der Lötscher auf der Planalp hin und besagt:

„Chunrad, Otto, Heinrich, Christian, Johans, Heinrich, Chunrat und Peter, Lötscherre, sesshaft uf Planalpa, und Walther von Grindelwalt und Jacob sun, unser nachgeburn erwerben von Herr Chunrat von Bache Burkhart von Meiringen und Uolrich Bongartner, sein Bruder  zu einem Erblehen:

“ir erda und ir gut, mit Namen ze Briens die hofstatt, der man spricht die Wisa und den berg Planalpa, mit hüsern und mit gadmern, mit wasen und mit zwien, mit holtz, velde, matten, achern, gebuwen old ungebuwen, mit Wasser, wasserleiti mit weida, wegen, stegen...“

Gemeinschaftlich mit Cuno von Bache und Ulrich Baumgartner, beide Burger der Stadt Bern, besass Burkhard von Meiringen ein Lehen zu Brienz genannt "die Wies", welches sie im August 1306 an die Gebrüder Lötscher auf Planalp zu Unterlehen gaben.Es ist eine Bestätigung dafür, dass die Walser bestrebt waren im Dorfgebiet Fuss zu fassen.

 

1346

Verkauft Peter V von Turm am 22. Wintermonat seine Leibeigenen samt Land an das Augustinerkloster von Interlaken. Nachfolgend der urkundliche Text wie im Lauterbrunnenbuch von Hans Michel im alten Wortlaut steht:

"Ich Peter zum Turne friie herre ze Gestellen in Wallis, tun kunt, dz ich dur mines offenen nutzes willen, als  umb druhundert gut guldin, luter und lötigen goldes herr Wernher der probst, und dz, capitel des gotzhuses von Hinterlappen…. han verkofft und hingegeben ze rechtem eigen…. Min lute, genemmet die Lötscher, und gesessen sind ze Gimelwalt, ze Murren, ze Luterbrunnen, ze Trachsellowinen, ze Sichellowinen, ze Amerton und och die Lötscher, die uffen Blanalp gesessen sind, sind in der parochia von Brienss.  Es ist och beredt in dirre sach daz ich, der vorgenannte Peter zem Turne friie, für mich und alle min erben, han frilich und luterlich, dur miner sele heiles willen, und muoter seligen sele heiles willen, die zu dem vorgenannten gotzhus begraben lit, die nutze, die sie nutzen werdent von dien vorgenannten luten, gegeben han und giben frilichen mit diesem brief…… An sant Cecilientag, da man zalt von Gottes geburt tuseng druhundert und sechs und vierzig jar."

 

1346

Wie wir aus dem Text ersehen, war die Veräusserung auch eine Vorsorge und zugleich ein Akt der Dankbarkeit ans Kloster, in dessen Friedhof seine Mutter Elisabeth, die letzte Wädenswilerin begraben lag. Das bisherige Bergstatut bestimmte, dass der Erblehenszins von 165 Geldpfund durch die Walser und ihre späteren Erben jeweils halb an Sankt Gallenmesse und halb an Andresenmesse auszurichten war. Es blieb jedem Walser auf Planalp frei, bei Beobachtung der geübten Rechtsform da zu bleiben mit Kind und Kegel, Hab und Gut, oder aber aus der Genossenschaft auszuscheiden. Der Korporationsgeist muss sehr ausgeprägt gewesen sein und die Vorschriften bei einem allfälligen Verkauf waren sehr streng. Es durfte vorab nur an enge Verwandte, dann an andere Lötscherre und dann an Walliser verkauft werden. ( könnte es sein, dass diese Vorschriften auf gewisse Spannungen zwischen schon vorher ansässigen Brienzern  zurück zuführen sind, oder steckte es im Blut der vom Wallis hergekommenen ? )

 

Die Klosterherren waren gegenüber den Leibeigenen viel härter als Johann von Turm-Gestelen,so schlossen die auf Planalp ansässigen 1349 einen Geheimbund mit Unterwalden. Die Klosterherren riefen das immer mächtiger werdende Bern zu Hilfe, mit bewaffneter Macht wurde der Geheimbund aufgelöst und die Teilnehmer bestraft. Sie mussten Heerfolge leisten und hohe Steuern bezahlen.

Lawinen auf der Planalp

Durch Rodungen wurde immer mehr Land gewonnen, jedoch nahm dadurch auch die Lawinen -gefahr erheblich zu und der Alpbetrieb samt den vielen Geissen, sorgte dafür, dass der Wald immer mehr schwand. Die jeweiligen Bewohner von Planalp waren sich der Lawinengefahr auf Planalp schon immer bewusst. Bei viel Neuschnee kamen immer wieder grössere Lawinen von der Tanngrindelseite dh. von der Burg herunter über den Bach bis in die Husstatt, wo verschiedene Gebäude mehrmals zerstört wurden. Ein Aufenthalt in der Husstatt bei viel Neuschnee ist auch heute noch gefährlich und sollte in den ersten Tagen nach grösseren Schneefällen unbedingt vermieden werden. Eine Hauschronik von 1806 beschreibt, wie am 4. März 1806 eine von der Burg kommende Staublawine in der Nähe gegen den Milibach-graben  4 Scheunen, 3 Häuslein und ein Speicher mitsamt viel Wald  durch den Graben über die Fluh hinunter bis zur Baumgartentränke gerissen hat.

1868

Am 19. Januar 1968 wurden 2 Chalet, 2 Ställe, 1 Heuschober und das Käsehüttli zerstört.

 

1919

wurde die Hütte Trogschiir von einer Lawine komplett zerstört

 

1940

Am 14. Dezember zerstörte die Burglauene mehrere Scheunen, darunter auch die „Trogschiir“ und den „Zinsel“ (das südlich von der Scheune stehende Chalet, genannt„ Zinsel“  gehörte damals noch der Familie Rösti, heute Kurt Michel). In der gleichen Nacht kam ebenfalls die Lawine aus der Ramseren. Die noch „junge“ Verbauung im obersten Teil der Ramseren, genannt Schweiffi war damals, wegen der grossen Schneemenge noch nicht wirksam. Diese Staublawine riss eine grössere Anzahl Bäume des Ramserwald mit sich und fegte über unser Häuschen hinweg, welches vollständig verschüttet wurde. Das Gebäude wurde schräg nach vorne gedrückt und das Kamin abgerissen. Ich erinnere mich noch, wie wir Kinder von den Eltern geweckt wurden, es war Abends ca.um neun Uhr und finstere Nacht. Unser Vater öffnete das Fenster, um mit einer Schaufel in Richtung gegen die First den Schnee zu entfernen. Nach einiger Zeit erschienen die beiden  Nachbarn, Albert Bühlmann und Emil Huggler mit Laternen und zogen uns durch das entstandene Loch nach oben ins Freie. Ich selber war damals gut 4-jährig, Elsbeth fast drei-jährig und Liesel 6 Monate alt. Wir wurden in die Husstatt zu Albert und Rosa Bühlmann gebracht, welche mit ihrem Vieh und den beiden Töchtern Trudi und Greti ebenfalls noch auf Planalp waren. An Schlaf war trotz Ermahnung durch die Eltern aus begreiflichen Gründen, bei uns Kindern nicht mehr zu denken. Auf der Brandegg waren auch die Emil ( Miiggi ) Huggler und ev. sein Bruder Adolf mit ihrem Vieh anwesend. Es war damals noch üblich mit dem Vieh das Heu des vergangenen Sommers zu verfüttern „Usehirten“ und erst anschliessend in das Tal hinunter zu zügeln. Mein Vater hat am Vorabend dank seinem Wissen um den gefährlichen Standort der Scheune, genannt „Trogschiir“ seine Tiere vorsichtshalber von der  Trogschiir in die Scheune ins Blackerli gezügelt.  Wie bereits erwähnt wurde die Trogschiir in der darauf folgenden Nacht zusammen mit dem südlich davon gelegenen Chalet von der von Burg herunter gekommenen Staublawine zerstört. Am folgenden Morgen verschoben wir uns auf die Egg und warteten dort auf die Helfer, welche von Brienz herauf kamen um uns und das Vieh ins Dorf hinunter zu bringen. Noch mehrere Jahre zeugten grosse im Land liegende Wurzelstöcke umgerissener Tannen  des Ramserwaldes von der Wucht der damaligen Staublawine.

 

1999

Am 12. März zerstörte eine von den „Blattneren“ heruntergekommene Grundlawine das Bahnhofgebäude. Verschiedene Lawinen haben, wie alte Fotos bestätigen, in früheren Jahren schon mehrere Bahnhofgebäude zerstört. Teils kamen diese Lawinen von der Tanngrindelseite dh. Burg und ,Geissgummi oder auch von dem Gebiet westlich der Ramseren der „Blattneren“. Ein wesentlicher Schutz für Planalp wurde durch die Baumpflanzungen im Schweiffi oberhalb der Ramseren erreicht (ca. anfangs 1920 ??). Das entsprechende Land wurde damals dem Staat abgetreten, welcher zusammen mit anderen Aufforstungen die Bepflanzungen realisierte. Diese Verbauung erfordert immer wieder einen beträchtlichen Unterhalt, so wurde auch im Sommer 2016 eine grössere Anzahl neue Ogiböcke montiert, damit der Schutz auch in Zukunft wirksam bleiben wird. Im angrenzenden unteren Teil der Ramseren wurde 1992 ein weiteres Projekt in Angriff genommen, um den Schutz der Planalp inkl. Ramserwald zu verbessern. Mit Ogiböcken und dem Setzen von kleinen Tännchen wurde ein erster Schritt zur Vermeidung des Abgleitens der Schneemassen eingeleitet.  Die Besitzer der Planalp- Liegenschaften beteiligten sich mit freiwilligen Beiträgen und zum Teil auch mit Landabtretungen an der Realisierung des Projektes. In den letzten 20 Jahren ist ein ansehnliches Wäldchen herangewachsen, welches mithilft den Ramserwald und die darunter liegenden Gebäude zu schützen. Am Tanngrindel wurde zum Schutze des westlichen Dorfteils und der Verkehrswege ( Strasse & Bahn ) in den Jahren 1955 bis 1970 eine grössere Lawinenverbauung erstellt, welche sich ebenfalls sehr bewährt hat. Die Unterhaltsarbeiten werden soweit nötig jedes Jahr ausgeführt. Aus dem unverbauten Teil, dem so genannten Geissgummi und von der Burg kommen bei viel Neuschnee auch heute noch grössere Lawinen, welche die Husstatt erreichen können.

 

 

Der Name Abplanalp

Sicher ist, dass das Geschlecht der Abplanalp seinen Ursprung von der Planalp hat. Ob es sich so zugetragen hat, wie Albert Streich in seinem Buch „ Brienzer-Sagen“ beschrieben hat, kann heute niemand mit Gewissheit sagen.

 

 

«Grosser Besuch auf der Planalp»

 

1915

Wladimir Iljitsch Ulianow 1870 – 1924 war unter dem Pseudonym Lenin auf der Planalp ( Foto im Lenin-Museum Moskau). Lenin war als San-Papier am 5. Sept 1914 in Begleitung seiner Frau Nadeschda Krupskaia ins Schweizer Exil emigriert, weil zuvor sein Bruder wegen einem geplanten Anschlag gegen den Zaren hingerichtet worden war. Lenin sprach fliessend Deutsch und wohnte zuerst in Bern, später auch in Zürich. Vom Juni bis Anfangs Oktober 1915 weilte er zusammen mit seiner erholungsbedürftigen Gattin Nadeschda Konstantinowa Krupskaja und einer in Paris tätig gewesenen bolschewistischen Gesinnungsgenossin in Sörenberg im „ Kurhotel Mariental“. Im billigen kleinen Sörenberg konnte er dank der von ihm immer wieder gelobten Schweizer Kultur zurückgezogen ausgezeichnet arbeiten und mit Berner und Zürcher Bibliotheken verkehren. Mit einem geliehenen Fahrrad brachte er seine Briefe und Manuskripte nach Schüpfheim zur Post und diskutierte nächtelang mit ideologischen Besuchern. Zur Erholung suchte er Pilze und Beeren, pflückte Alpenrosen und badete in der Emme. Mit seinen Gefährinnen streifte er  - der schon 1911 den Pilatus erstiegen hatte –Nachmittags oder gegen Abend oft an der Schrattenfluh oder an den Ausläufern des Brienz-Rothornherum. Wie N.K. Krupskaja in ihren „Erinnerungen an Lenin“ schreibt, bestiegen sie das Rothorn nur selten obgleich man von dort eine prachtvolle Aussicht auf die Alpen hat. Aber am Tage nach der für Lenin sehr aufregenden und enttäuschenden Zimmerwald-Konferenz vom 5.-8. September 1915 brachen sie zu dieser Tour „mit grosser Unternehmenslust“ auf. Oben angekommen, habe sich der 45jährige Lenin im nahen Bereich des Schnees hingelegt und sei so in  unbequemer Lage sofort eingeschlafen. „ Wolken hüllten uns ein, dann zerteilten sie sich und zogen fort, und es eröffnete sich die schönste Aussicht auf die Alpen.. Wladimir Iljitsch aber schlief wie ein Toter, ohne sich zu rühren, über eine Stunde lang“. Das war etwa ein halbes Jahr vor der Konferenz in Kiental vom 24.-30. April 1916 - wo Lenin übrigens auch eine Bergtour unternommen haben soll – und zwei Jahre vor seiner weltgeschichtlichen Machtergreifung. Nach mündlicher Ueberlieferung , soll sich ein Oberst Stoloff auch an Gäldried aufgehalten haben, wo im von Brienz die Post und Verpflegung hinauf gebracht wurde. Er soll sich in Gesellschaft von ein bis zwei Frauen dort aufgehalten haben. Die Foto, welche von Lenin auf Planalp gemacht wurde, könnte eine Bestätigung dafür sein, dass es sich bei dem oben genannten Oberst Stoloff ebenfalls um Lenin handelte, welcher an Gäldried war.Lenin verliess am 19, April 1917 via Deutschland, Schweden und Finnland die Schweiz und kehrte nach St. Petersburg zurück. Lenin galt als Vordenker der Bolschewisten und stellt sich nach seiner Rückkehr nach St. Petersburg an die Spitze der russischen Revolution. Er wurde später als Alleinherrscher der Sowjetunion einer der mächtigsten Männer der Welt.

 

1980

US Präsident Richard Nixon besucht zusammen mit seinem Freund Bob Abplanalp die Planalp. Bob Abplanalp war als Erfinder des Spraydosenventils in der Lage gewesen

Richard Nixon im Wahlkampf für das Präsidentenamt zu unterstützen und wollte den Ort von wo sein Name herstammt einmal persönlich besuchen. Die beiden wurden von ver-schiedenen Sicherheitsbeamten begleitet. Das standesgemässe Essen wurde vom Hotel Jungfrau-Viktoria Interlaken nach Planalp geliefert, jedoch bevorzugten die Gäste lieber einen währschaften Chäsbrätel im Wirtschäftli des Restaurant Planalp.

Fabienne Bateza

bottom of page